Schon heute wertvoll, wird Vielfalt künftig noch mehr Wert sein. Davon bin ich als erfahrene Diversity-Expertin überzeugt. Diversitätsorientierte Organisationen und Teams arbeiten bereits jetzt erfolgreicher und nachhaltiger als Monokulturen. Aus unterschiedlichen Perspektiven entstehen kreative Prozesse und Lösungen. Im sogenannten „War for talents“, in den Besetzungsverfahren und in den Beförderungsprozessen möchten alle die passendsten und besten Kandidat*Innen finden, gewinnen und halten. Deshalb ist es wichtig, die Menschen in ihren Lebenswelten abzuholen, anzusprechen und niemanden zu übersehen. Das ist zunächst anstrengend, aber zutiefst lohnend.

Von den mehr als 50 Prozent weiblichen Uni-Absolventinnen kommt zwar ein Großteil in der Talent Pipeline an. Dann aber nimmt der Anteil von Frauen auf dem Weg nach oben kontinuierlich ab. In Deutschland sind 29 Prozent der Führungskräfte weiblich.  In den DAX Unternehmen gibt es 20 Prozent weibliche Vorstände. In manchen Unternehmen gilt der Glaubenssatz, dass gar nicht genügend Frauen für machtvolle Positionen zur Verfügung stehen.

Organisationen fördern häufig unbewusst eine Kultur der Homogenität: Offizielle und informelle Kommunikation, Business und Verhaltens-Codes, Netzwerke und Attribuierungen, Haltungen, Werte und unbewusste Phänomene wie das von Ähnlichkeit und „Stallgeruch“ untermauern das. Infrastrukturen begrenzen, statt für Inklusion zu öffnen.

Mehr Gender-Ausgewogenheit im Unternehmen passiert, wenn man den Nachfolge- und Besetzungspool bewusst und strategisch um weibliche  Potenziale auffüllt. Und Frauen von Anfang an ermutigt, sich sichtbar und hörbar ins Spiel zu bringen. Hierbei können spezielle Entwicklungs-Formate die Frauen unterstützen.